LANXESS senkt Kosten und steigert Effizienz

  • Aktionsplan „FORWARD!”: Einsparungen von rund 150 Mio. Euro jährlich ab 2025 und effizientere Aufstellung
  • Umsatz im zweiten Quartal 2023 um 11,1 Prozent auf 1,778 Milliarden Euro gesunken
  • EBITDA vor Sondereinflüssen mit 107 Millionen Euro 57,7 Prozent unter Vorjahr
  • Positiver Beitrag des in 2022 von IFF erworbenen Microbial Control Geschäfts
  • Verschuldung um rund ein Viertel auf 2,9 Milliarden Euro gesenkt
  • Prognose für Gesamtjahr: EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 600 und 650 Millionen Euro
  • CEO Matthias Zachert: „Wir steuern gegen die konjunkturelle Schwächephase an, benötigen aber dringend wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen – allen voran einen Industriestrompreis.”
Köln

Mit seinem Aktionsplan „FORWARD!” steuert der Spezialchemie-Konzern LANXESS gegen die konjunkturelle Schwächephase an. Damit spart LANXESS zunächst in 2023 einmalig rund 100 Millionen Euro durch Kostensenkungen und verringerte Investitionen ein. Darüber hinaus stellt sich der Konzern effizienter auf und senkt seine jährlichen Kosten ab 2025 dauerhaft um rund 150 Millionen.

Auch im zweiten Quartal prägte die weltweite Nachfrageschwäche in vielen Kundenindustrien die Geschäftszahlen von LANXESS: Der Umsatz lag mit 1,778 Milliarden Euro um 11,1 Prozent unter dem Vorjahreswert von 1,999 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging um 57,7 Prozent von 253 Millionen Euro auf 107 Millionen Euro zurück. Für das Gesamtjahr 2023 erwartet LANXESS ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 600 bis 650 Millionen Euro. Damit bestätigte der Konzern die am 19. Juni veröffentlichten vorläufigen Prognosen für das zweite Quartal sowie das Gesamtjahr 2023.

Gründe für die negative Ergebnisentwicklung waren eine weiterhin schwache Nachfrage in vielen Abnehmerindustrien, der anhaltende Lagerabbau auf Kundenseite sowie niedrigere Verkaufspreise. Auch von China als größtem Chemiemarkt der Welt gingen keine Nachfrageimpulse aus. Einzig das Segment Consumer Protection konnte ein Umsatzwachstum verzeichnen. Hier wirkte sich der Beitrag des Anfang Juli 2022 von IFF erworbenen Microbial Control Geschäfts positiv aus.

Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen des Konzerns lag bei 6,0 Prozent nach 12,7 Prozent im Vorjahresquartal. Das Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft sank im zweiten Quartal auf minus 145 Millionen Euro im Vergleich zu 48 Millionen Euro im Vorjahresquartal.

„Die Chemie und auch LANXESS sind derzeit in schwerem Fahrwasser. Die erhoffte Nachfragebelebung für das zweite Halbjahr ist derzeit nicht absehbar. Daher steuern wir gegen: Mit unserem Aktionsplan ,FORWARD!’ stabilisieren wir kurzfristig unsere Ergebnisse, senken unsere Kosten nachhaltig und schärfen Strukturen und Prozesse. Wenn die Konjunktur wieder anzieht, wollen wir schnell wieder durchstarten“, sagte Matthias Zachert, Vorsitzender des Vorstands der LANXESS AG. „Doch damit ist es nicht getan. Die Politik muss jetzt endlich aufwachen. In der aktuellen konjunkturellen Schwächephase ist der Standort Deutschland international nicht wettbewerbsfähig. Wir brauchen dringend zukunftsfähige Rahmenbedingungen – allen voran einen international wettbewerbsfähigen Industriestrompreis, den Abbau der überbordenden Bürokratie und schnellere Genehmigungsverfahren.”

Aktionsplan „FORWARD!”

Der Aktionsplan „FORWARD!” umfasst drei Komponenten. In einem ersten Schritt hat der Konzern Sofortmaßnahmen implementiert, um kurzfristig seine Ergebnisse für das laufende Geschäftsjahr zu stabilisieren. Zu den Maßnahmen zählen eine strikte Kostendisziplin in allen Bereichen sowie ein europaweiter Einstellungsstopp. Dies führt zu einmaligen Einsparungen in Höhe von 100 Millionen Euro, die je zur Hälfte aus Kostensenkungen und verringerten Investitionen resultieren.

Mit einem Paket struktureller Maßnahmen will sich der Konzern dauerhaft effizienter aufstellen und seine Kosten um jährlich 150 Millionen Euro verringern. Dies wird sukzessive umgesetzt und in vollem Umfang ab 2025 wirksam. Für die Umsetzung rechnet LANXESS mit Einmalkosten in Höhe von rund 100 Millionen Euro. Im Mittelpunkt stehen die Analyse der energieintensiven Betriebe innerhalb des weltweiten Anlagenparks und eine Verschlankung der Verwaltungsstrukturen.

Bei den deutschen Produktionsbetrieben konzentrieren sich die Planungen auf den Standort Krefeld-Uerdingen: Die dortige Hexan-Oxidation ist sehr energieintensiv und soll bis 2026 stillgelegt werden. Der Betrieb für die Chromoxid-Produktion am Standort soll verkauft werden. Sollte ein Verkauf nicht realisiert werden können, will LANXESS auch für diesen Betrieb eine Stilllegung prüfen.

Dritte Komponente des Aktionsplans ist die weitere Schärfung des Geschäftsmodells. „Wir haben in den vergangenen Jahren unser Portfolio konsequent in Richtung Spezialchemie umgebaut und bereits in vielen Bereichen führende Marktpositionen. Jetzt gilt es, das Potential unserer neuen Geschäfte in vollem Umfang zu heben. Darüber hinaus möchten wir unser Angebot an nachhaltigen Produkten weiter ausbauen”, so Zachert.

Verschuldung deutlich verringert

Im zweiten Quartal hat LANXESS seine Verschuldung deutlich verringert. Die Nettofinanzverbindlichkeiten sanken um 24,9 Prozent von 3,814 Milliarden Euro zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2022 auf 2,863 Milliarden Euro zum 30. Juni 2023. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus der erhaltenen Zahlung im Zusammenhang mit der Gründung des Joint Ventures Envalior. Zum 1. April dieses Jahres hatte LANXESS seinen Geschäftsbereich High Performance Materials in das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Private-Equity-Investor Advent International eingebracht und dafür eine Zahlung von rund 1,27 Milliarden Euro von Advent erhalten.

Segmente: Geringe Nachfrage aus fast allen Industrien

Die Eingliederung des zum 1. Juli 2022 erworbenen Microbial Control Geschäfts trug wesentlich zum Umsatz des Segments Consumer Protection im zweiten Quartal 2023 bei. Der Umsatz stieg um 8,2 Prozent von 558 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 604 Millionen Euro. Niedrigere Verkaufspreise und Absatzmengen wirkten sich jedoch gegenteilig aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag daher mit 82 Millionen Euro um 8,9 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums von 90 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte 13,6 Prozent nach 16,1 Prozent im Vorjahr.

Die schwache Nachfrage insbesondere aus der Bau- und Elektronikindustrie belastete Umsatz und Ergebnis des Segments Specialty Additives. So betrug der Umsatz im zweiten Quartal 2023 620 Millionen Euro und sank damit um 18,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 764 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 37 Millionen Euro im zweiten Quartal dieses Jahres mit 72,4 Prozent deutlich unter dem Wert des Vorjahres von 134 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank von 17,5 Prozent im Vorjahr auf 6,0 Prozent.

Geringere Verkaufspreise sowie geringere Absatzmengen belasteten die Zahlen des Segments Advanced Intermediates. Vor allem aus der Bau- und Chemieindustrie war die Nachfrage schwach. Die Umsätze lagen im zweiten Quartal 2023 mit 484 Millionen Euro um 17,5 Prozent unter dem Vorjahreswert von 587 Millionen Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 68,9 Prozent von 74 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf jetzt 23 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank auf 4,8 Prozent nach 12,6 Prozent im Vorjahr.

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